Völlig abgedreht!

Super8 Night Freiburg Harmonie am 25.10.2003! Jetzt schon Filme anmelden! Kartenreservierung ab sofort hier möglich!

 

Samstag, 24. März 2001. In dem Ufa-Kino Harmonie in Freiburg wieder ein besonderer Super8-Filmabend. Der Einladung folgte wieder zahlreich die Super8 Fangemeinde. Die Vorstellung war ausverkauft. Christoph Jaeger stand am Eingang und nahm noch einige mitgebrachte Super8-Filme in Empfang, die am Abend zwischen den bereits angemeldeten Programmfilmen gezeigt wurden. Auf einen dieser Filme werde ich an späterer Stelle noch zu sprechen kommen.
Harmonie am 24.3.2001
Edo Wiemken stand wieder hinter dem Mischpult für den Sound. Jürgen Vanscheidt hatte seinen eigenen Beaulieu HTI-Projektor mitgebracht, den anderen durften wir uns wieder von unserem Filmfreund und Förderer Robert Volz ausleihen. Der Aufbau wurde in neuer Rekordzeit hingelegt. 45 Minuten nach Beginn der Arbeiten liefen schon die ersten Filme, um die Projektoren zu justieren. Nicht unbeteiligt war natürlich auch der Cheffilmvorführer der Harmonie, unser freundlicher Herr Hertel, der uns immer, mit viel Sympathie für die Sache, beim Aufbau behilflich ist.

Meine obligatorische kurze Begrüßungsrede war diesmal völlig aus dem Stegreif, noch spontaner als die vielen Male davor, da mein vorbereitetes Konzept zuhause lag.  Pünktlich um 20.30 Uhr verdunkelten wir den Saal und der erste Höhepunkt des Abends war auf der Leinwand zu sehen. Claus König aus Passau hatte diesen Film im Alter von 17 Jahren gedreht und macht aus seiner Begeisterung für „Star Wars“ auch heute kein Geheimnis. Es war Science Fiction, wie sie schöner auf Super8 nicht sein kann. „Kobra – Mission im All“ heißt seine Adaption des Themas. „Sie kämpfen, um zu überleben ... irgendwo, zwischen den Sternen. Teilansicht des vollbesetzten PodiumEine Space-Opera von Jungfilmern, die den aufwendigen Großproduktionen an Ideen und Trickreichtum nicht nachsteht!“ heißt es auf der aufwendig gestalteten Filmdose. Und was wir da zu sehen bekamen, hat niemanden enttäuscht“.  Da wurden Raumschiffmodelle vor tiefschwarzem Weltallhintergrund in imposanter Weise in Szene gesetzt. Da kamen begabte junge Laiendarsteller im besten bayerischen Dialekt bei Konversationen über Quasarnebel zur Geltung und verliehen ihrem Ärger mit deftigen bayerischen Kraftausdrücken Nachdruck. Aber selten hat mich etwas so beeindruckt, wie diese Flotte an Raumschiffe die mir vermeintlich aus der Leinwand herausstürzend in zweier Reihen entgegen kamen um im nächsten Moment das Feuer zu eröffnen. Doppelt und Dreifachbelichtungen vom Feinsten!

Danach folgte der von Jürgen Vanscheidt überarbeitete und völlig neu in Stereo vertonte Film „Zivilisationsgräber“. Der Film wurde als einziger im Format 16:9 und im Zweibandverfahren, mit dem Stereosound von der CD, System Gebuhr vorgeführt! Der Ton unterstrich in prächtiger Art und Weise die schwarzweißen Bildkompositionen, die Jürgen in und um Frankfurt eingefangen hat. Die Annäherung an den Moloch unterlegte er mit bedrohlichen Klängen, die den Betrachter in erhöhte Alarmbereitschaft versetzten. Der Verkehr floss hektisch im Zeitraffer durch die Stadt. Der Platz zum Verweilen in einer belebten Fußgängerzone beruhigte wieder in Zeitlupe und der Vergleich der Gräber mit der Architektur einer Großstadt gelang ihm in schönen ruhigen Einstellungen in passenden Perspektiven. Auch das Publikum honorierte dieses Werk mit lang anhaltendem Applaus.

An dieser Stelle zeigte ich den ersten vom Publikum an der Abendkasse vorgelegten Film. Es war der Film von Adrian Tschäppeler. Eine drei Minuten Rolle Farbe, stumm, Trickfilm, die mit drei kurzen Geschichten aufwartete. Die Filme „Pingu goes to Hell“, „Pingu meets Bart Simpson“ und „Silvester 1999“, Knetfigurenanimation, wie man sie sich schöner nicht wünschen kann. Am Morgen danach, beim Brunch in der Orangerie.Adrian wusste, dass an diesem Wochenende Super8 im Kino sein sollte und hatte seinen Film zu dem Betriebsausflug nach Freiburg mitgenommen und spontan eine Übernachtung in Freiburg drangehängt. So konnte er auch noch beim gemeinsamen Frühstück in der Orangerie in Herdern teilnehmen und sich über seinen dritten Preis freuen.

Michael Lücker aus Hückelhoven konnte leider nicht selbst kommen, und so kann ich an dieser Stelle auch ihm berichten, wie viel Neugier auf mehr seine gut gemachten Trailerrollen weckten. Über den Abend verteilt sahen wir die Trailer für seine Filme: „D`r Hännes on dat Jöckradies´chen“, „Winnetou“ und „Am Ende rollt der Kopf“. Werbung für Super8 im Kino

Ein kurzer Umbau war notwendig um den Projektor für die nächste Rolle einzurichten. Es war der Film von Bernhard Hoffmann, der als nächster sein Publikum in CS unterhalten wollte. Bernhard hat diesen Film bei der Loveparade in Berlin 1999 gedreht. Das Rohmaterial war dann kopiert worden und von mir geschnitten und vertont worden.

Die Trickfilmrolle von Peter Neumann ist zwar schon etwas betagt, hat aber nichts von ihrer Faszination eingebüst. Aufwendige Vorder- und Hintergründe im eigenen Trickstudio-Wohnzimmer hergestellt, waren der würdige Rahmen für sehr schöne Knetanimationen von Sauriern, Steinzeit-Menschen und Flugsauriern. Auch Monster a la Godzilla kamen zum Einsatz. Peter selbst erklärte dann im Film wie er seine Filme macht. Die weiteren Fragen des Publikums konnte er direkt beantworten, weil er den weiten Weg von Erkrath bis nach Freiburg nicht scheute und persönlich anwesend war. Peter will nach diesem Erfolg wieder an eine neue Trickfilmarbeit gehen, wie er mir am Sonntag in der Orangerie sagte.

„Vrendshap“ ist eine Gemeinschaftsproduktion von Ruppert Ulrich und Friends aus Freiburg. Der Stummfilm, der bei einem Segelschiffausflug vor Holland entstand, war erst vor wenigen Tagen nachträglich mit humorigen Texten und Kommentaren sowie Musik unterlegt worden und verfehlte nicht seine Wirkung. Auch dieser Film war einer der beiden dritten Preisträger, die vom Publikum gewählt wurden.

Ein „Poltergeist“ kam auch noch von der Abendkasse in den Projektor und zeigte in schönen Einzelbildaufnahmen, was sich so alles abends in einem Zimmer verrücken lässt.

Zum Schluss sahen wir noch von David Pfluger aus Basel den Film Spiderman. In ihm stehen uns zwei frustrierte Superhelden Rede und Antwort in Sprechblasen und lassen uns auf unterhaltsame Art und Weise auf die Poente warten. Ein schöner Trickfilm in Farbe und teilweise Originalton und Originalszenen aus Spider- und Supermanfilmen.

Bei einer kleinen Zugabe wurden dann die Stimmen gezählt und die Preise an die glücklichen und stolzen Gewinner in Form von Super8-Filmmaterial direkt übergeben.

Die Publikumslieblinge:Jürgen Vanscheidt
1. Zivilisationsgräber von Jürgen Vanscheidt
2. Myrt von Claus KönigClaus König
3. Vrendshap von Ruppert Ulrich and Friends + Pingu von Adrian TschäppelerAdrian Tschäppeler

Am Sonntagmorgen trafen wir uns zu einem gemeinsamen Frühstück und Nachbetrachtung in der Orangerie in Herdern und konnten so noch einmal unsere Gedanken zum Thema Film austauschen. Einige von uns werden sich sicher schon dieses Jahr in Waghäusel und in Davos zum Cine-Film-Forum 2001 wieder sehen. Für Freiburg darf schon das nächste „Zeitsprung-Wochenende“ im März 2002 als Termin für „Völlig abgedreht“ notiert werden.
 
 
 
 

Rückblick auf Cut 1-8

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