DAFF 2001
"59 Deutsche Filmfestspiele"
Ein Jahr nach Castrop Rauxel
Von Jürgen Vanscheidt
Sehr gespannt fuhr ich dieses Jahr wieder auf die Deutschen" Amateur Filmfestspiele", die vom 23.-27 Mai in Schorndorf stattfanden. (Ach ja, es heißt jetzt "Deutsche Filmfestspiele"). Würde sich der "frische Wind" der in Castrop Rauxel geweht hatte, in Schorndorf fortsetzen? Würden dort noch Schmalfilme in Originalprojektion gezeigt werden?
Mein erster Eindruck: in Schorndorf ist es gemütlicher als in Castrop Rauxel. Keine protzige Halle, keine Firmenstände im Foyer, die hatte man in die Seitengänge verbannt.
Auch war keine Werbung zwischen den Filmen und der Vorstellung der Autoren zu sehen. Nur in den Pausen liefen kurze Werbefilme, von denen kaum Notiz genommen wurde. So an die 500 Teilnehmer waren schätzungsweise anwesend. Herzlich wurde ich vom Ausrichter Herrn Ulrich Rohm und seiner Mannschaft begrüßt, obwohl diesmal kein Film von mir dabei war. Auch Teilnehmer die ich nicht kannte, kamen auf mich zu und bedankten sich für meinem Film vom letzten Jahr.
Einige böse Blicke mußte ich dennoch ertragen, von Leuten, die meinen Artikel "DAFF im Pixelrausch" offensichtlich nicht verkraftet hatten.
Die Videoprojektion war diesmal nicht so hell wie in Castrop Rauxel, daher empfanden viele Zuschauer die Projektion schlecht. Für mich war es ein "normales" Videobild.
Zu meiner Freude liefen zwei Schmalfilme in bester Originalprojektion über die Leinwand. Dies ist immerhin eine Steigerung von 100 % gegenüber letztem Jahr. Meine Befürchtung, daß nie mehr ein Schmalfilm auf der DAFF laufen würde, hatte sich nicht bestätigt.
Ein Super 8 und ein 16 mm Film waren angesagt. Der Super 8 Film war von Herrn Albert Schettl mit dem Titel "Herausforderung". Dieser Film zeigte die wenig bekannte Methode der Instandhaltung des Stromnetzes. Der Autor stieg mit den Technikern in luftige Höhe auf die Strommasten und beschrieb in spannender Weise die schwierige Arbeit das Stromnetz in Ordnung zu halten. Der 16 mm Film von unserem Clubfreund Fritz Weidenhammer hieß
"Hato El Frio". Er zeigte eine Rinderfarm in Venezuela, die gleichzeitig ein einziges Tierparadies ist. Dieser 16 mm Film mit seinen Farben und Großaufnahmen war ein Erlebnis.
Wie auf jedem Filmfestival schwankte die Qualität der Filme erheblich. Unmut machte sich beim Publikum inzwischen über die vielen Filme breit, die von den Filmakademien kamen, von Filmautoren, die nicht einmal Mitglied beim BDFA sind. Da hat der Amateur wenig Chancen.
Im Frühjahr 2001 soll es in Deidesheim ein Schmalfilmfestival geben an dem jeder Schmalfilmer teilnehmen kann. Dort sollen die ausgesuchten Filme direkt zur DAFF gemeldet werden Ich bin gespannt.
Einen besonderen Dank möchte ich an Herrn Ulrich Rohm und seine Mannschaft richten, die für eine hervorragende Schmalfilmprojektion sorgte