-Eine
Eigenbearbeitung- Durch Einsatz eines Kompendiums gelingen Dir
interessante Filmtricks und Du hast reizvolle Möglichkeiten der
Filmgestaltung, von denen im folgenden die Rede sein soll. Die
Stummfilmkameras der BAUER A-Klasse wie die A 512 und A 508 mit
Sektorenblende können mit der 15 m Stummfilmkassette gut mit dem
Kompendium genutzt werden. Allerdings sind die Rückwickler dieser Kameras
auf 90 Bilder beschränkt. Achtung! Rückwicklungen möglichst in der Mitte
der Kassetten-Filmlänge machen. Es müssen aber mindestens 2-3 Meter
bereits belichtet worden sein, damit ausreichend Rück-Stauraum in der
Kassette vorhanden ist. Viertelformat--Einblendungen
Wirkungen:
 Ein Viertel der projizierten
Bildfläche wird von einem Bild im Bild eingenommen. Dessen Position in
einem der vier Bildviertel ist nach Wunsch variabel. Die Bildinhalte
sollten jedoch zueinander in Bezug stehen, wenn eine geschlossene
Gesamtwirkung erreicht werden soll. Bedeutungen: Das Bild im Bild
gibt Dir die Möglichkeit, ein Ereignis und die (gegebenenfalls
nachgestellte) Reaktion eines Beobachters oder die Aktion eines daran
beteiligten gleichzeitig zu zeigen. Oder: Ein Filmtitel kann durch die
lebendigen Bilder des Autors und! oder der Akteure ergänzt werden. Oder:
Ein grafisches Objekt (zum Beispiel ein Filmtitel oder Filmvorspann) kann
durch eine Realszene ergänzt oder mit ihr kombiniert
werden. Voraussetzungen: Halte den Dreiviertel-Kasch bereit, und
klebe den Gegenkasch mit dem Haftfleck in eine Ecke der kleinen Glasplatte
aus dem Kompendiumzubehör. Wähle zu den Aufnahmen die kürzeste Brennweite,
damit die Bildbegrenzungen scharf werden. Bei der Aufnahme des
Viertelformats wird der Bildwinkel ohnehin urn das Vierfache enger. So
wird es gemacht: Erste Belichtung: Lasse die Belichtungsautomatik
die Szene ausmessen und stelle anschließend die Blende fest ein. Schiebe
den Kasch so in den Maskenhalter des Kompendiums, daß die Aussparung in
der von Dir gewünschten Bildecke sitzt. Orientiere Dich an den
Markierungen am Kompendiumrahmen. Drehe den Ring der Sektorenblende
nach rechts, bis der Bildspeicher hörbar einrastet. Die Kamera stoppt
automatisch nach 90 Bildern. Nach dem Kamerastop schließe die
Sektorenblende durch Drehen des Betätigungsrings nach rechts ganz. Man
kann alternativ auch den Objektivdeckel aufsetzen. Durch den
Rückwickelschalter wird der Film bis zum Szenenfang zurücktransportiert.
Voraussetzung: Der elektrische Hauptschalter steht in
Betriebsstellung. Nun ist die Kamera zur zweiten Belichtung
bereit. Zweite Belichtung: Lasse die Belichtungsautomatik die Szene
ausmessen und stellen die Blende fest ein. Öffnen die Sekto-renblende.
Nehme den Dreiviertel-Kasch aus dem Maskenhalter des Kompendiums. Schiebe
die Glasplatte mit dem Gegenkasch so in den Maskenhalter, daß der bei der
ersten Belichtung freie Bildteil nun abgedeckt wird. Orientiere Dich an
den Markierungen am Kompendiumrahmen. Starte die zweite Belichtung,
indem Du die Auslösetaste bedienst, bis die Kamera stoppt. Speicherwerk
löschen - fertig!
Das Projektionsbild ist in vier Einzelbilder
unterteilt. Es entsteht ein ,,Bildmosaik" durch Vierfach-Belichtung
mit dreimaligem Rücktransport des Filmes.

Bedeutungen: Durch die
vierfache Bildteilung erhältst Du interessante Möglichkeiten zur
Filmtitelgestaltung. Du kannst mehrere Titeltexte und / oder mehrere
Realszenen in einem Projektionsbild nach Belieben gleichzeitig vorführen.
Als Vorspann kannst Du auch vier Szenerien des folgenden Films
zeigen. Oder: Die Akteure stellen sich vor. Oder: Ein Objekt stellt
sich von allen Seiten gleichzeitig zur Betrachtung. Das sind nur wenige
Beispiele. In jedem Fall sollen die Bilder jedoch in einem thematischen
Zusammenhang zueinander stehen. Voraussetzungen: Die vierfache
Bildteilung bietet so viele Informationen, daß sich die 15 m - Kassette
mit ihrer Fünf-Sekunden-Begrenzung der Szenenlänge für diesen Trick nur
bedingt eignet. Es sollten nur kurze prägnante Titeltexte verwendet
werden. Filme alle vier Belichtungen vom Stativ, damit der Bildstand der
vier Teilbilder optimal ist. Halte den Dreiviertelkasch bereit. Die
Bildkanten geraten dann am schärfsten, wenn Du die kürzeste Brennweite
verwendest. Bei der Aufnahme des Viertelformats wird der Bildwinkel um das
Vierfache enger. Du belichtest 4 x ¼ des Bildes und merkst Dir durch Notiz
die Reihenfolge. So wird es gemacht: Erste Belichtung: Lasse die
Belichtungsautomatik die Szene ausmessen und stelle anschließend die
Blende fest ein. Schiebe den Kasch so in den Maskenhalter des Kompendiums,
daß die Aussparung in der von Dir gewünschten Bildecke sitzt. Orientiere
Dich an den Markierungen am Kompendiumrahmen. Notiere die Position des
ersten Kaschs! Drehe den Ring der Sektorenblende nach rechts, bis der
Bildspeicher hörbar einrastet. Die Kamera stoppt automatisch nach 90
Bildern. Nach dem Kamerastop schließe die Sektorenblen-de ganz durch
Drehen des Betätigungsrings nach rechts. Durch den Rückwickelschalter wird
der Film bis zum Szenenfang zurücktransportiert. Öffne die
Sektorenblende. Voraussetzung: Der elektrische Hauptschalter steht in
Betriebsstellung. Nun ist die Kamera zur zweiten Belichtung
bereit. Zweite Belichtung: Lasse die Belichtungsautomatik die Szene
ausmessen und stelle anschließend die Blende fest ein. Schiebe den Kasch
so in den Maskenhalter des Kompendiums, daß die Aussparung in der zweiten
von Dir gewünschten Position sitzt. Orientiere Dich an den Markierungen am
Kompendiumrahmen. Belichte die Aufnahme.Die Kamera stoppt automatisch nach
90 Bildern. Nach dem Kamerastop schließe die Sektorenblende ganz durch
Drehen des Betätigungsrings nach rechts. Durch den Rückwickelschalter wird
der Film bis zum Szenenfang zurücktransportiert. Öffne die Sektorenblende.
Voraussetzung: Der elektrische Hauptschalter steht in Betriebsstellung.
Nun ist die Kamera zur dritten Belichtung bereit. Dritte Belichtung:
Lasse die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen und stelle anschließend
die Blende fest ein. Schiebe den Kasch so in den Maskenhalter des
Kompendiums, daß die Aussparung in der dritten von Dir gewünschten
Position sitzt. Orientieren Dich an den Markierungen am Kompendiumrahmen.
Belichte die Aufnahme.Die Kamera stoppt automatisch nach 90 Bildern. Nach
dem Kamerastop schließe die Sektorenblende ganz durch Drehen des
Betätigungsrings nach rechts. Durch den Rückwickelschalter wird der Film
bis zum Szenenfang zurücktransportiert. Öffne die Sektorenblende.
Voraussetzung: Der elektrische Hauptschalter steht in Betriebsstellung.
Nun ist die Kamera zur vierten Belichtung bereit. Vierte Belichtung:
Lasse die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen und stelle anschließend
die Blende fest ein. Schiebe den Kasch so in den Maskenhalter des
Kompendiums, daß die Aussparung in der vierten von Dir gewünschten
Position sitzt. Orientieren Dich an den Markierungen am Kompendiumrahmen.
Belichte die Aufnahme. Die Kamera stoppt automatisch nach 90 Bildern.
Lösche den Bildspeicher. Fertig! Voraussetzung ist immer: Der
elektrische Hauptschalter steht in Betriebsstellung. Bitte
beachten: Die Reihenfolge der vier Teilbelichtungen ist beliebig
variierbar. Du kannst z.B. der ersten Belichtung links oben im Gesamtbild
die zweite rechts unten folgen lassen, urn daheim Titelaufnahmcn zu
machen. Bei Außenaufnahmen belichtest Du dann rechts oben und links unten.
Notizen sind dabei unverzichtbar.
Der Neutral-Schwenk und der
Reiß-Schwenk Wirkungen: Diese beiden Möglichkeiten zum Abschluß
einer Szenenfolge können auf einfachste Weise den Übergang zur nächsten
schaf-fen. Weil sie jedoch an keinerlei Kameraeinrichtungen gebunden sind
stehen sie im (falschen) Ruf, etwas primitiv zu sein (,,was nichts kostet,
kann auch nichts taugen"). Bedeutungen: Der Neutral-Schwenk ist die
einfachste Form der ,,Anschluß-Regie", weil er das Kameraobjektiv auf
etwas richtet, das mit Sicherheit auch zu Beginn der nächsten Szene
erwartet werden darf. Der Reiß-Schwenk macht überhaupt keine
Voraussetzungen und ist gut für temperamentvolle Ülberleitungen zu einem
nächsten (Action-)Thema. So wird es gemacht: Zum Neutral-Schwenk
wird das Objektiv beim Szenenschluß gegen den Himmel geführt oder zu Boden
geneigt. Zu Beginn der ersten Szene der nächsten Sequenz kommt das
Projektionsbild wieder herunter oder herauf. In der Jahreszeit der Blüten
kannst Du es Dir bestimmt auch leisten z. B. eine Kastanien,,kerze" in den
Szenenschluß zu nehmen, urn dann für den Anschluß beispielsweise eine
andere Blütendolde zu suchen. Beim Reiß-Schwenk ziehe die noch laufende
Kamera blitzschnell nach irgendeiner Richtung und gebe dann erst die
Auslösetaste frei (bzw. drücken auf den Video-Ausschalter). Danach wird
der Eindruck perfekt, als hättest Du das nächste Motiv mit einer schnellen
Reaktion erfaßt.
Die ,,Traumblende" Wirkungen Das
Projektionsbild wird langsam undeutlich, bis es vollends in Schemen
zerfließt. Bedeutungen: Wenn der Übergang in die folgende Sequenz
gleichzeitig ein Wechsel in der Zeitebene (z.B. Rückerinnerung) ist, kann
eine "Traumblende" dies signalisieren. Am Ende der Traum-Sequenz muß dann
über denselben Effekt der Ausstieg gesucht
werden. Voraussetzungen Jede Film- oder Videokamera kann sich ohne
große Umstände dieses Effekts bedienen. Sie muß dazu allerdings aufs
Stativ. Eine transparente Klarscheibe (Glas oder z.B. bruchsicheres
Acrylglas) wird ca. 30 Zentimeter lang und etwas breiter als der
Objektivdurchmesser zugeschnitten. Streiche auf diese Scheibe entweder
Vaseline oder ein dickes Öl, so daß ein Verlauf entsteht. An dem einen
Ende ist also kein Fett aufgetragen. Dann kommen Fettspuren, die zum
anderen Ende hin immer dichter werden. Wenig Vaseline oder Öl hat bereits
deutliche Wirkungen für die Verfremdung der Aufnahme. Variante: Wenn Du
eine Riffel- oder Kathedralglasscheibe im genannten Format verwendest, ist
die Bildwirkung härter. Außerdem mußt Du auf den Verlauf verzichten, und
der Übergang ist unvermittelt, weil der Rand der Glasscheibe durch das
Bild laufen muß.
So wird es gemacht: Setze die präparierte
Transparentscheibe mit der freien Sicht in die Maskenhalterung eines
Kompendiums oder halte sie einfach vor das Kameraobjektiv. Am letzten
Szenenschluß einer Sequenz führe die Glasplatte behutsam dicht am Objektiv
vorbei. Stoppe, bevor die Glaskante ins Bild tritt. Beginne die nächste,
die eigentliche Traumsequenz, indem Du die Glasplatte in umgekehrter
Richtung (dichte Präparierung zuerst) vor dem Objektiv entlangführst. Je
länger dabei die Brennweite eingestellt wird, desto diffuser ist die
Bildwirkung. Wenn Du nun Träume oder Erinnerungen oder ganz einfache
Gedanken visualisieren willst, so nutze eine der vielen
Verfremdungsmöglichkeiten. Die einfachste: Stelle Deine Super 8- oder
Videokamera einfach auf Kunstlicht um. Den im Tageslicht verblauten
Bildern kannst Du außerdem mit einem der Zeitdehnergänge von Super 8 etwas
,,Schwebendes" geben.
Andere Möglichkeiten: Filme mit
Weichzeichnern, den sogenannten Nebelfiltern, die es von der Firma Hama in
zwei Ausführungen mit unterschiedlicher Wirkung gibt. Beiden gemeinsam ist
der sogenannte Vaseline-Effekt mit kontrastmildernder Wirkung und weichen
Schatten. Beide Harna-Filter können auch zusammen verwendet werden,
wodurch noch größere Weichheit der Projektionsbilder erzielt wird. Oder
lasse die Hama-Centerlinse mit einem scharfen Mittelbild und unscharfem
Rand die Inszenierung der Rückerinnerungen übernehmen.
Die
Unschärfen- "Überblendung" Wirkungen: Am Schluß einer Szene wird die
Abbildung zügig völlig unscharf. Die nächste Aufnahme formt sich ebenso
schnell aus der totalen Unschärfe.
Bedeutungen: Auch die
Unschärfenblende macht den filmischen Zeit- und / oder Ortswechsel
deutlich. Dabei greift sie allerdings nicht so hart wie die durch Ab- und
Aufblendungen kurz verdunkelte Projektionswand oder Bildschirm in den
Filmablauf ein. Die Unschärfenblende kann die Ab- und Aufblendung zumal
bei Aufnahmen unter schlechten Lichtverhältnissen - z.B. nachts auf den
Großstadtstraßen - deswegen ersetzen weil bei an sich schon dunklen
Filmbildern die Abblendung weniger deutlich wirkt als die zu Farbflecken
werdenden oder daraus entstehenden Lichter. Voraussetzungen: Die
Makroeinrichtung des Objektivs ist zwar hilfreich, aber nicht unbedingt
erforderlich. Jede Super 8- oder Videokamera ist zu Effektaufnahmen dieser
Art imstande. So wird es gernacht: Lasse während der Aufnahme die
Handkante am gerändelten Meterring des Objektivs bis zum Anschlag bei der
kürzesten Objektdistanz abrollen, damit eine ,,Abblendung" zustande kommen
kann. Bequemere Alternative: Nutze die Makroeinstellung des Objektivs
für diesen Effekt. Dazu stelle den Schaltring auf die ,,macro"-Markierung,
urn die Sperre der Brennweiten-Einstellung am Makro-Übergang aufzuheben.
Zum Schluß der Szene drücke die "Zoom"-Wippe und lasse die
Brennweiteneinstellung in den Makro-Bereich gleiten, wodurch die Aufnahme
zügig ihre Abbildungsschärfe verliert. In aller Regel ist der Übergang in
die konturlose Unschärfe kurz und in ein, zwei Sekunden absolviert. Dann
stoppe die Kamera. "Aufblendung" zur Rückkehr in die Bildschärfe: Messe
vorher die neue Objekt-Entfernung aus und stelle diese am Meterring ein.
Du kannst darauf verzichten, wenn Du an einer Super 8-Kamera den Meterring
auf die Unendlichmarke stellst und die Bewegung des Brennweitenrings
bereits bei etwa 7 mm Brennweite stopst. Die Schärfentiefen sind auch bei
offener Blende so groß, daß ab Objektdistanzen von etwa 1,60 m alles
scharf abgebildet wird. Besonders wirkungsvoll sind die Lichter der Nacht,
die sich erst nach einiger Szenenlaufzeit ,,demaskieren".
Die
Schiebeblenden Wirkungen: Von beiden Seiten schieben sich schwarze
Flächen ins Bild, bis dieses völlig abgedunkelt ist. Umgekehrt kann
aufgeblendet werden. Das läßt sich schon im Sucherbild der Filmkarnera
kontrollieren. Bedeutungen: Die von beiden Seiten gleichzeitig und
gleichmäßig eingeschobenen oder aus dem Kompendiumrahmen gezogenen
Schiebe-blenden sind die ,,Ur-Form" der Ab- und Aufblendung und kommen so
schon in den frühen Stummfilmen des Theaterkinos vor. Die
schwalbenschwanzförmige Schiebeblende setzt das Hauptmotiv in der
Bildmitte voraus. Die einfach schräggeschnittene Blende hat eine deutliche
Theater-Vorhangwirkung. Wenn eine solche Schiebeblende zur Abblendung
verwendet wurde sollte sie anschließend auch zur Aufblendung genutzt
werden. Voraussetzungen: Nur in der Maskenhalterung eines
Kompendiums und mit der auf ein Stativ montierten Filmkamera lassen sich
die beiden Blenden (am besten von einern Helfer) so aufeinander zuschieben
oder trennen, daß die gewünschte Wirkung präzise zustande kommt.
So
wird es gemacht: Stelle möglichst die kürzeste Brennweite ein, damit
die Kanten der Schiebeblenden nicht zu unscharf abgebildet werden. Die
aufnahmerichtige Öffnung der Objektivblende muß fixiert werden, da
sonst die Belichtungsautomatik die sich langsam vergrößernden schwarzen
Flächen berücksichtigt und das eigentliche Szenenbild überbelichtet.
Das ist übrigens eine Grundvoraussetzung für das Filmen mit
Masken, Blenden und Kaschs im Kompendiumrahmen. Dies gilt auch für eine
Improvisation, bei der ein beliebiger Karton vor das Objektiv geschoben
wird, urn eine Ab- oder Aufblendung zu schaffen.
Die
Verdrängungsblende Wirkung: Das Szenenbild wird vom nächsten Bild
zur Seite geschoben. Bedeutungen: Zu gleicher Zeit an einem anderen
Ort. Die VerdrängungsbIende bleibt anders als die Szenenüberblendung in
der gleichen Zeitebene, wechselt aber dynamisch den Ort der
Handlung. Voraussetzungen: Bei den Filmaufnahmen sind im übrigen
Geduld und etwas Sorgfalt mit Fingerspitzengefühl gefragt. Die Schienen
der Kompendium-Maskenhalterung bieten für den gleichmäßigen Schub oder Zug
der Blende die Voraussetzungen, von denen die Bildwirkung bestimmt wird.
Ohne Stativhilfe kommst Du nicht aus. So wird es gemacht: Erste
Belichtung: WähIe keine längere Brennweite als 10 mm, wenn die
Blendenkanten nicht gar zu unscharf abgebildet werden sollen. Lasse die
Belichtungsautomatik die Szene ausmessen und stelle anschließend die
Blende fest ein. Hebe beim Beginn der Aufnahme den Außenring der
Sektorenblende an. Filme die Szene und schalte den Bildspeicher durch
kurzes Drehen des Außenrings nach rechts und schiebe - am besten durch
einen Helfer - die Blende in den Maskenhalter des Kompendiums. Er sollte
dies gleichmäßig tun und dabei etwa vier Sekunden brauchen. Ein
Richtwert: -- Einundzwanzig.. zweiundzwanzing.. dreiundzwanzig..
vierundzwanzig. Du hast 90 Bilder Szenenlänge vorprogrammiert! Die Kamera
stoppt automatisch nach 90 Bildern. Nach dem Kamerastop schließe die
Sektorenblende ganz durch Drehen des Betätigungsrings nach rechts. Durch
Betätigen des Rückwickelschalters wird der Film bis zum Szenenfang
zurücktransportiert. Öffne nun die Sektorenblende und lösche den
Bildspeicher! Schiebe - am besten durch einen Helfer - die Blende von
der entgegengesetzten Seite wie vorhin in den Maskenhalter des
Kompendiums, daß das Bildfeld völlig abgedeckt ist. Nun ist die Kamera zur
zweiten Belichtung bereit. Zweite Belichtung: Starte die Aufnahme und
lasse gleichzeitig Deinen Helfer die Blende mit der gleichen
Geschwindigkeit herausziehen, die er vorher beim Einschieben benutzt hat.
Es kommt sehr darauf an, daß das Tempo des Auszugs möglichst dem des
Einschubs entspricht. Ohne Kamerastop weiterfilmen, wenn die Blende den
Maskenhalter verlassen hat. Die Verdrängungsblende soIl schließlich zwei
Szenen verbinden. Voraussetzung ist immer: Der elektrische
Hauptschalter steht in Betriebsstellung und die Kamera steht auf einem
stabilen Stativ.
Das zweite Bild im
Projektionsbild Bedeutung: Das zweite Bild im Projektionsbild bietet
z.B. der raffinierten und bestaunten Filmtitelgestaltung interessante
Möglichkeiten, weil die Akteure in einer charakteristischen Szenerie
vorgestellt werden können, die aus Grafiken, Landkarten, Postkarten oder
Ähnlichem bestehen kann.
 Oder: Jemand "singt" im
Playback-Verfahren (das idealerweise Tonfilm-lnnenaufnahmen voraussetzt)
etwa ein Weihnachtslied. Dabei wird er von einer entsprechenden Landschaft
(Außenaufnahmen) eingerahmt. Voraussetzung: Lege den Kasch so auf
die Glasplatte aus dem Kornpendiumzubehör, daß eine der Schmalseiten an
der Glaskante bündig Iiegt und übertrage Dir die Mittenmarkierung des
Kaschs auf den oberen Rand der Glasplatte. Dann klebe die Scheibe des
Gegenkaschs mit seinem Haftfleck so auf die Glasplatte, daß er exakt die
Aussparung des Kaschs abdeckt, der danach entfemt werden kann. Je
kürzer die zur Aufnahme eingestellte Brennweite ist, desto schärfer werden
die Bildkanten.
So wird es gemacht: Erste Belichtung: Lasse die
Belichtungsautomatik die Szene ausmessen und stelle anschließend die
Blende fest ein. Jetzt erst schiebe den Kasch so in den Kompendiumrahmen,
daß er mit der Mittelmarke, die Du beim Aufkleben des Gegenkaschs zur
Deckung gebracht hast, nun mit der Mittelmarke des Rahmens deckungsgleich
ist. Notiere die Daten des ersten Kaschs! Drehe den Ring der
Sektorenblende nach rechts, bis der Bildspeicher hörbar einrastet.. Filme
die Szene. Die Kamera stoppt automatisch nach 90 Bildern. Nach dem
Kamerastop schließe die Sekto-renblende ganz durch Drehen des
Betätigungsrings nach rechts. Mit dem Rückwickelschalter wird der Film bis
zum Szenenfang zurücktransportiert. Öffne die
Sektorenblende. Voraussetzung: Der elektrische Hauptschalter steht in
Betriebsstellung. Nun ist die Kamera zur zweiten Belichtung
bereit. Zweite Belichtung: Lasse die Belichtungsautomatik die Szene
ausmessen und stelle anschließend die Blende fest ein. Jetzt erst
schiebe die Glasplatte mit dem Gegenkasch so in den Kompendiumrahmen, daß
er mit der Mittelmarke, die Du beim Aufkleben zur Deckung gebracht hast,
nun mit der Mittelmarke des Rahmens deckungsgleich ist. Notiere Dir auch
die Daten des Gegenkaschs! Filme die Szene. Die Kamera stoppt
automatisch nach 90 Bildern. Lösche den Bildspeicher. Und stelle die
Belichtung auf Automatik zurück.
Fertig! Voraussetzung:
Der elektrische Hauptschalter steht in Betriebsstellung.
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